Tore: Elatre, Raia, Lienhard (2), Barth
Mittwoch Abend, Flutlicht, ein Hauch von kühlem Nebel über dem künstlichen Grün – Zeit Für AH-Fußballkunst in St. Georgen:
Die Mannen in Grün starten wie aus dem Lehrbuch – fast schon wie aus einem Werbespot für gepflegten AH-Fußball, wo Fabrice Elatre nach knapp 10 Minuten ein Tor der Sorte „Tor des Monats“ aufs Parkett zaubert, nachdem sein Kollege Chris Kappler zuvor mehrfach eindrucksvoll den Ball in aussichtsreicher Position gekonnt neben das Tor bugsierte. Zurück zum Tor: Ein halbhoher, eigentlich missglückter Pass wird von Fabrice derart elegant über den Gegner gelupft, angenommen und dann in stoischer Ruhe vollstreckt- weltklasse – 1:0 für St. Georgen und kollektiver Jubel.
Der kollektive Jubel dauert etwa 15 Minuten. Während man sich noch gegenseitig auf die Schultern klopfte und die eigene Genialität feierte, fiel die Defensivarbeit schwer bzw. fand nur unzureichend statt. Die Folge: Blau-Weiß Wiehre bedankt sich artig, trifft dreimal und drehte das Spiel zur Halbzeit auf 3:1.
Doch St. Georgen wäre nicht St. Georgen, wenn sie sich davon aus der Ruhe bringen ließen. Nach einigen taktischen und personellen Anpassungen und guten Gesprächen in der warmen Umkleidekabine kommen die Grünen wie verwandelt zurück aufs Feld. Ein italienischer Geistesblitz und ein herrliches Pfostentor sorgen ratz fatz für das 3:3.
Die Stimmung? Euphorisch. Die Defensivarbeit? Nun ja – jubelt wieder kurz. Blau-Weiß kommt tatsächlich wieder zurück, Elfmeter zum 4:3. Das Spiel kippt hin und her, wie ein schlecht austarierter Klapptisch auf unebenem Rasen, aber am Ende zeigt sich die wochenlange Konditionsarbeit im Training: Das 4:4 durch Tobi Barth, der den Ball per Kopf derart vehement in die Maschen donnerte, dass selbst der Spannstoß neidisch wurde und kurz vor Spielschluss streichelt dann Jojo Lienhard das Leder gefühlvoll flach ins lange Eck so dass der ehemalige Star-Trainer Harry Brämer vor Stolz erblühen würde.
Am Ende steht ein 5:4 für St. Georgen – ein wilder Abend im positivsten Sinne, ein wahnsinnig spannender Kick – und eine Erkenntnis: St. Georgens Bank ist nicht nur eine Bank, sie ist eine Institution.
Endergebnis: FC Freiburg-St.Georgen AH – SV Blau-Weiß Wiehre Freiburg AH 5 : 4 (zum Spiel auf Fußball.de)