Am Ende war es nicht nur die grüne Anreise mit dem Rad und auch nicht nur die grünen Trikots, sondern vor allem das Grün hinter den Ohren, das den Zuschauerinnen und Zuschauern in Erinnerung blieb. Denn ein Spiel, das man nach einer souveränen 2:0-Führung eigentlich nur noch nach Hause fahren musste (am besten wieder mit dem Rad), wurde – man ahnt es – noch aus der Hand gegeben.

Dabei begann alles wie gemalt: Mit frischem Elan, taktischer Neugier und der neuen Aufstellung startete St. Georgen furios in die Partie. C. Meier, der Sturmtank mit dem eingebauten Turbo, legte zunächst mustergültig quer – E. Raia bedankte sich artig und schob ein zum 1:0. Kurz darauf verwertete Clemens einen schönen Angriff ganz im Stile eines echten Neuners: Einfach selbst gemacht, 2:0, Deckel drauf – dachte man.

Doch wie so oft im Fußball, wenn man sich zu früh auf den wohlverdienten Gerstensaft freut, kommt es eben doch anders. Nach dem Traumstart folgte ein ausgedehntes Mittelfeldgeplänkel, bei dem die sich durchaus bietenden Chancen leider nicht genutzt werden. An Stelle von Freistoßtoren wird Lattenschießen gespielt, allein vorm Tor werden Außenrist-Lupfer probiert und irgendwo fehlt dann vielleicht auch ein Quentchen Glück. 

Und so kam, was kommen musste: Zwei Eier im eigenen Nest später war die Stimmung nur noch bedingt österlich. Statt drei Punkten musste man sich mit einem 2:2 begnügen – ein Remis, das wehtut, aber Ansporn sein muss es nächstes Mal noch besser zu machen.

Denn: Wer die Alte-Herren-Chroniken kennt, weiß, dass auch die letzte Saison mit einem Unentschieden begann – und dann eine Siegesserie folgte, die mancher Netflix-Serie zur Ehre gereicht hätte. Also: Schwamm drüber, Helm auf, Kette rechts – und weiter radeln in Richtung nächster Sieg!

Endergebnis: VfR Merzhausen Old Boys – FC Freiburg-St.Georgen AH 2 : 2 (zum Spiel auf Fußball.de)